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Der "Neue" fühlt sich angekommen

Der "Neue" fühlt sich angekommen - Im Pfarrhaus von Wackersleben hat sich der ehemalige Magdeburger häuslich eingerichtet. Sein neues Reich ist frisch renoviert, für einen Junggesellen hat die Wohnung genau die richtige Größe.

 

 

 

Christian Göbke hat im April seine erste Pfarrstelle nach dem Studium und dem Vikariat angetreten. Auch wenn der Magdeburger in einer Familie aufgewachsen ist, in der die Kirche eine Rolle spielte, er getauft und konfirmiert wurde, war es doch eher der Zufall, der Christian Göbke auf den Wunsch, Pfarrer zu werden, brachte. "Eigentlich wollte ich Chemie studieren. Doch ein Besuch in einem Labor brachte mir die Ernüchterung. Das wäre wohl nicht mein Ding gewesen. Mit einem Freund nahm ich etwa zu gleicher Zeit an einem Seminar in der Magdeburger Trinitatis-Gemeinde teil. In dieser Gemeinde bin ich übrigens auch getauft worden. Die Referentin dieses Seminars sagte mir auf den Kopf zu, dass ich Pfarrer werden würde. Dieses einschneidende Erlebnis hat mich tatsächlich auf den richtigen Berufsweg gebracht", erzählt der junge Mann.

Nach dem Abitur studierte er in Krelingen, Mainz, Greifswald und Halle Theologie. "Warum gleich an vier Orten? "Das ist beim Theologiestudium so üblich, auch um die verschiedenen Sichtweisen der Professoren zu studieren", erklärt Christian Göbke. Insgesamt hat sein Studium acht Jahre gedauert. Es folgte das Vikariat in Jerichow. "Ein Vikariat ist mit dem Referendariat eines Lehrers zu vergleichen. Man geht die ersten Schritte als Pfarrer, wird aber immer von einem Mentor begleitet. Das Vikariat ist schon eine wichtige Erfahrung", schätzt der junge Pfarrer ein. "Eine wichtige Erfahrung, ehe es ernst wird, selbst Verantwortung übernommen werden muss. Sie sind sofort Chef, ist die Pfarrstelle erst angetreten", macht er deutlich.

Dem Vikariat folgt die Entsendungsstelle. Für drei Jahre werde geschaut, ob der Pfarrer zur Gemeinde passt, ob er sich ein weiteres Arbeiten hier vorstellen könne. "Und weil ich eben 'nur` entsendet bin, sprechen wir also auch nicht vom Einführungsgottesdienst, sondern vom Begrüßungsgottesdienst. Dieser fand für mich im Mai statt", erinnert sich Christian Göbke.

Sehr herzlich und freundlich sei er an seiner ersten Pfarrstelle von den Menschen in Hamersleben, Hornhausen, Wackersleben, Wulferstedt, Ausleben, Ottleben, Warsleben, Neuwegersleben, Üplingen und Gunsleben empfangen worden. "Schön, dass Sie da sind, sagten die Leute. Da fühlt man sich doch gleich willkommen", berichtet er. Auch im Kollegenkreis fühlt er sich gut aufgenommen. Sein Vorgänger wohnt noch in Hamersleben, da könne, wenn notwendig, auch nachgefragt werden.

Als es um die Wahl seiner ersten Pfarrstelle ging, schaute er auf eine große Karte der evangelischen Kirche Mitteldeutschlands. Freie Stellen gab es reichlich. Schließlich fiel seine Wahl auf die Region um Hamersleben. Auch weil es nicht sehr weit von Magdeburg entfernt ist, wo seine Eltern nach wie vor leben.

Just vor dem Antritt seiner Pfarrstelle hat er seine Freundin kennengelernt, die Lehrerin für Religion und Geschichte ist. Allerdings hat sie eine Anstellung in Dömitz (Mecklenburg-Vorpommern). Derzeit ist also das große Pendeln angesagt.

Sein Freund und Kommilitone entschied sich übrigens für Oschersleben. Er wird im September die Pfarrstelle in der Bodestadt antreten. Darauf freut sich Christian Göbke schon. Dann könne man sich austauschen.

Pendeln ist für den jungen Pfarrer auch im Alltag angesagt. Zehn Orte, zehn Kirchen, bis auf eine hat er alle schon kennengelernt und er konnte inzwischen feststellen, dass ihm sein Vorgänger Dr. Martin Schulz gut erhaltene Gotteshäuser hinterlassen hat. In seinem neuen Heimatort Wackersleben wird gerade der Kirchturm saniert.

Mit Menschen habe er schon immer gut umgehen können, er habe eine hohe Toleranzschwelle und mit dem Pfarrerberuf stelle er sich vor, gemeinsam mit anderen etwas zu gestalten, gemeinsam zu arbeiten.

Er schätzt ein, dass es wohl noch ein, zwei Jahre dauern werde, sich richtig zu organisieren. "So brauche ich für das Schreiben der Predigten doch noch recht lange. Wenn ich denke, gut eine Stunde werde ich brauchen, dann sind es plötzlich doch zwei. Als Pfarrer muss ich mich aber auch um Grundstücksfragen kümmern, dafür sorgen, dass der Rasen auf unseren Flächen regelmäßig gemäht wird", berichtet Christian Göbke aus seinem Alltag. Eine goldene Konfirmation in Hornhausen, eine diamantene in Wulferstedt und eine Konfirmation in Wackersleben sowie eine Taufe hat der "Neue" bereits bewältigt. Im August steht eine Trauung an. "In jedem Fall steckt viel Spannung in diesen ersten Arbeitswochen", bemerkt Göbke. Der mit der gleicher Spannung den vielen neuen Aufgaben, die noch vor ihm liegen, entgegensieht.

Und weil er noch der "Neue" ist, hat sich der junge Pfarrer entschieden, in "Dienstkleidung" unterwegs zu sein. Sprich, er trägt das Collarhemd mit dem Collarkragen So ist er für jedemann als Pfarrer gleich zu erkennen. "Das ist mir wichtig", so Christian Göbke.

 

Foto: Der Pfarrer Christian Göbke an seiner neuen und ersten Wirkungsstätte. Links das evangelische Pfarrhaus, in dem er wohnt, und im Hintergrund die Kirche von Wackersleben.

 

Text und Foto: Yvonne Heyer - Volksstimme

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Veröffentlichung

Wackersleben
Do, 16. Juli 2015

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