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Gedenkstättenstiftung kauft Hötensleber Grenzturm

Kultusminister Dorgerloh: "Wir brauchen Erinnerungsorte" - Der ehemalige Wachturm am Grenzdenkmal Hötensleben geht in den Besitz der Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt über. Zum heutigen Jahrestag des Mauerbaus in Berlin übernimmt die Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt den historischen Grenzturm am Flächendenkmal in Hötensleben.

 

"Wir brauchen Erinnerungsorte, um an die deutsch-deutsche Geschichte und die schmerzliche Teilung zu erinnern", betonte Sachsen-Anhalts Kultusminister Stephan Dorgerloh anlässlich der Übernahme des Wachturmes durch die Stiftung Gedenkstätten.

"Damit befindet sich der gesamte Nordabschnitt des Grenzdenkmals vollständig im Eigentum der Stiftung", so Stiftungsdirektor Dr. Kai Langner

"Die Mauer musste zwar weg, aber nicht spurlos. Hier in Hötensleben gibt das erhaltene Grenzdenkmal einen Eindruck, wie der SED-Staat seine Bürger hinter Panzersperren, Signalzaun und Betonmauer eingesperrt hat."

Gerade für Schülerinnen und Schüler sei es wichtig, sich an einem solchen authentischen Ort ein Bild machen zu können. "Deshalb begrüße ich es ausdrücklich, dass die Stiftung den Grenzturm erworben hat, um hier dieses Gesamtensemble als notwendigen Erinnerungsort zu erhalten."

"Damit befindet sich der gesamte Nordabschnitt des Grenzdenkmals vollständig im Eigentum der Stiftung", erklärte Stiftungsdirektor Dr. Kai Langer bei der Schlüsselübergabe. Matthias Ohms, amtierender Leiter der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn, ergänzte, dass nun Sanierungsmaßnahmen am Turm durch die Gedenkstättenstiftung möglich wären. "Die Besucher können den Turm in seinem derzeitigen Zustand aus Sicherheitsgründen nicht begehen. Ob und in welcher Form das möglich wird, werden entsprechende Prüfungen zeigen."

Das Grenzdenkmal Hötensleben gehört seit 2004 zur Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn. Der auf der Hötenslebener Kippe gelegene Grenzturm blieb damals in Privatbesitz und konnte in diesem Jahr durch die Gedenkstättenstiftung erworben werden.

 

Bei dem Grenzturm handelt es sich um das sogenannte Modell BT 6. Er wurde Mitte der 1970er Jahre als Führungs- und Beobachtungsstelle der Grenztruppen der DDR errichtet.

 

Authentisches Bild der ehemaligen Grenzanlage

 

Zum Grenzdenkmal in Hötensleben gehören auf einer Länge von 350 Metern die Grenzmauer, der Signalzaun, Lichttrasse und Fahrzeugsperren sowie der Kolonnenweg. Das Denkmal vermittelt ein authentisches Bild der ehemaligen DDR-Grenzanlage, wie sie bis zum Mauerfall bestand. In der Vergangenheit hat das Land Sachsen-Anhalt die Grundsanierung des Grenzdenkmals einschließlich der Betonmauer, Lichttrassen und DDR-Grenzsäule mit rund 290 000 Euro unterstützt.

Im Jahr 2011 wurden der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn und dem Grenzdenkmal Hötensleben das Europäische Kulturerbesiegel verliehen.

 

Foto: Der Grenzturm in Hötensleben. Archivfoto: Ronny Schoof

 

Text: Ivar Lüthe - Volksstimme

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Veröffentlichung

Hötensleben
Do, 13. August 2015

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