Die Attraktion für Hötensleben ist perfekt. Die Wand am „Granderberg“ ist nach dem Vorbild der Berliner Kunstausstellung „East Side Gallery“ zu einem besonderen Kunstwerk geworden. Wie der Landkreis mitteilte, schufen 20 junge Menschen aus den Landkreisen Börde und Helmstedt mit Unterstützung professioneller Graffiti-Künstler das größte Einheits-Graffito Sachsen-Anhalts. Wie es in der Pressemitteilung hieß, habe Landrat Martin Stichnoth einen Förderscheck an den AWO Kreisverband Salzland e.V. für sein Projekt „East Side Gallery 2.020 Hötensleben“ übergeben.

Region ohne Grenzen

„Im dreißigsten Jahr der Deutschen Einheit ein Projekt, dass die Nahtstelle des ehemaligen kalten Krieges als eine gemeinsame Region ohne Grenzen darstellt“, sagt Landrat Martin Stichnoth zur Einweihung. „Die Entscheidung, das Vorhaben aus dem Programm Partnerschaft für Demokratie zu unterstützen, ist uns nicht schwer gefallen. Wer einen Blick auf das Kunstwerk wirft, der erkennt sofort warum.“ Das Graffito erstreckt sich im Format 26 mal 2 Meter entlang einer Wand - und einem „Tor zur Freiheit“.

Damit das Gesamtkunstwerk nicht nur besonders groß, sondern auch besonders schön werden konnte, halfen Künstler von Strichcode aus Magdeburg mit, erklärte der AWO Landesverband in einer Presseinformation. Sie hätten bereits an vielen Standorten in der Region großflächige Graffiti entwickelt und umgesetzt. „Wir wollten, dass sich die Menschen in der Region zwischen Braunschweig und Magdeburg zum Austausch treffen und gemeinsam etwas gestalten“, so AG-Gründer Ruben Herm. Mit seiner AG MeGa – Mauern einreißen, Grenzen abbauen in Hötensleben hatte er sich in diesem Sommer ein großes Ziel gesetzt und lud anlässlich des 30. Jahres der Wiedervereinigung zur Graffito-Workshop-Woche in den „Granderberg“ nach Hötensleben ein.

Künstler halfen mit

In Hötensleben gib es auch einen sehr aktiven Grenzdenkmalverein. Vor den Toren der Gemeinde können sich Besucher ein Bild davon machen, wie die Situation vor 30 Jahren war. Erhalten wurden die Grenzsicherungsanlagen an der ehemaligen Staatsgrenze zwischen dem Ostblock und dem Westen. Stichnoth sagt danke: „Wer diese Anlage und anschließend das Graffito am Granderberg besucht, der kann sich ein gutes Bild davon machen, wie weit die Deutsche Einheit vorangetrieben wurde. Vielen Dank an die Initiatoren und die Künstler, dass Hötensleben und damit der Landkreis Börde nun um eine Attraktion reicher ist.“

 

Foto: Das Kunstwerk lädt zu einem Blick auf die Landschaft zwischen Magdeburg und Braunschweig ein. Foto: Landkreis Börde

 

Text: Volksstimme