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Müllsünder von Barneberg ertappt?

Die Kosten für einen Container wollte sich ein Zeitgenosse sparen und hat seinen Unrat in der Barneberger Feldmark entsorgt.

 

Dass der Feldweg am alten Lokschuppen, hin zur einstigen Brikettfabrik nördlich des Ortsteils Caroline von Unbelehrbaren als Mülldeponie zweckentfremdet wird, ist für die Jagdpachtgemeinschaft Barneberg nichts Neues. „Leider ist das regelmäßig der Fall“, sagt Pachtschaftsobmann Henning Frankowski. Mitglied Stephan Löffler ergänzt: „Die Stelle hier ist berüchtigt. Wir stehen deshalb im Grunde auch ständig im Kontakt mit dem Ordnungsamt.“ Offenbar zu verlockend ist die Lage: Die Zuwegung ist öffentlich gewidmet, also legal befahrbar, und recht gut in Schuss; einfach von der B 245a in die Feldmark abgebogen, und nach 500 Metern ist man auch fein sichtgeschützt …

So in etwa hat sich das wohl auch jener Sünder gedacht, der sich im Laufe der vergangenen Tage mindestens zweimal auf den heimlichen Weg gemacht und in den Augen der Jagdpächter eine neue Dimension der illegalen Entsorgung erreicht hat. Stephan Löffler berichtet: „Vom Freitag zum Sonnabend ist die erste Fuhre abgeladen worden – ein ganzes altes Schuppendach, wie es aussieht.

Kein Kavaliersdelikt

Das ist keine Ordnungswidrigkeit mehr und erst recht kein Kavaliersdelikt, sondern ein Straftatbestand, weil es sich um gefährliche Abfälle – Wellbitumenplatten und Asbest – handelt, die in eine Verwertungsanlage gehören.“ Am Montag machte Löffler an selber Stelle die nächste Entdeckung: reichlich Spielzeug und Verpackungsmüll, Paneele, Säcke voller Dämmstoffreste und – zur Krönung des Absurden – eine Badewanne. Löffler und Frankowski folgern: „Das meiste dürfte aus einer Abrissmaßnahme entstanden sein und wurde im der Zuge der Entsorgung noch mit Hausmüll versetzt. Wir gehen wegen der Menge und Beschaffenheit des Baumülls davon aus, dass es mindestens zwei Täter waren, aber alles aus derselben Quelle stammt.“ Dafür nämlich spreche laut Stephan Löffler „eine ganze schwere Indizienkette“, die anhand einiger im Müll gefundener Spuren und Kennzeichen aufgebaut werden konnte. Löffler ist im Polizeidienst tätig, weiß daher, wovon er spricht: „Es haben sich mehrere Anhaltspunkte ergeben, die sich zu einem stimmigen Bild zusammenfügen lassen und auf eine uns nun namentlich bekannte Person aus der Gegend hinweisen.“ Er könne den offiziellen Ermittlungen zwar nicht vorgreifen und nicht einschätzen, wie beweiskräftig besagte Indizien letztlich sind, doch Löffler ist sicher: „Die Staatsanwaltschaft wird sich damit befassen.“

Möglicherweise also ist man in diesem Fall mal einem der Missetäter auf die Schliche gekommen. Aus Berufserfahrung weiß Stephan Löffler jedoch auch: „Klare Hinweise sind bei illegaler Müllentsorgung die absolute Ausnahme. Beim nächsten Mal werden wir nicht so viel Glück haben.“

Die Feldmark absuchen

Und ein nächstes Mal – das sei nicht schwer vorherzusagen, meint Henning Frankowski – werde es früher oder später geben: „Alle zwei Jahre organisieren wir zusammen mit dem Hegering eine Müllsammelaktion, in der wir die Feldmark abgrasen und jedesmal einen Container mit dem befüllen, was die Leute in der freien Natur abgeladen haben.“

Eine Schranke wäre aus Frankowskis Sicht sinnvoll, um dem Mülltreiben an der Feldlage Lokschuppen ein Ende zu bereiten: „Darüber werden wir demnächst mit allen Flächeneigentümern und Jagdpächtern sprechen.“

 

Foto: In den Müllsäcken fand Stephan Löffler (rechts) Hinweise auf den Haushalt, aus dem sie stammen. Links Pachtschaftsobmann Henning Frankowski. 

 

Text und Foto: Ronny Schoof - Volksstimme

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Veröffentlichung

Barneberg
Fr, 29. Januar 2021

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