Bannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur StartseiteBannerbild | zur Startseite
Link zur Seite versenden   Druckansicht öffnen
 

Freies WLAN zwischen Turm und Klärwerk

Freifunk für alle – das ist ein in Hötensleben derzeit verfolgtes großes Ziel. Die Ankunft ist allerdings noch ungewiss.

 

Es könnten wesentlich angenehmere Gegebenheiten sein, unter denen sich die Kooperationpartner im Projekt Freifunk treffen. Man darf sich nicht zu nahe kommen, ist ständig auf Abstand bedacht, und die Maske zählt schon zur festen Kleidung, wie an diesem Nachmittag auch dicke Jacken, Schals und Mützen, denn es ist nasskalt und windig am Grenzdenkmal.

Sei's drum, es geht um die Sache, nicht um mögliche Annehmlichkeiten bei der Planung. Da sind sich die Anwesenden einig – Vertreter der Gemeinde Hötensleben, des örtlichen Grenzdenkmalvereins, der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn und der Unteren Denkmalschutzbehörde (Landkreis Börde), die ihre fachliche Expertise zur Gestaltung der verschiedenen Installationen einbringen soll.

Zum Vorottermin eingeladen hatte die in Hötensleben ansässige Arbeitsgemeinschaft „Mauern einreißen, Grenzen abbauen“, kurz: AG MeGa, der Arbeiterwohlfart (AWO), die als Initiator und aktiver Unterstützungspartner die Realisierung der Freifunkidee angeregt hat (Volksstimme berichtete). Für den Anfang will man das freie WLAN-Netz über dem Grenzdenkmalgelände spannen. AG-Leiter Ruben Herm erklärt den Partnern: „Als Vorbild für die geplanten Arbeiten dient der ehemalige Grenzort Sorge im Landkreis Harz, in dem das Projekt bereits erfolgreich umgesetzt ist.“

Ambitioniertes Vorhaben

Bei der Besichtigungsrunde wird den Teilnehmern schnell klar, was auch der Gemeinderat um Bürgermeister Horst Scheibel schon ahnte, als man vor einigen Wochen erstmals intensiv über das ambitionierte Vorhaben sprach: Es sind einige Hürden zu überwinden. Zum einen sind nicht alle technischen Voraussetzungen gegeben oder müssen erneuert werden. Zum anderen bringt das Gelände zwischen dem Beobachtungsturm auf dem Hügel über die Bunkeranlage und bis hin zum letzten Mauerrest in der Nähe des Klärwerks viele Herausforderungen mit sich. „Die gilt es nun, anzugehen und zu lösen“, macht Ruben Herm deutlich, dass er keine unüberwindbaren Hindernisse sieht.

Knackpunkt dürfte die Installation der Freifunkrouter sein, deren Reichweite auf maximal 150 Meter limitiert ist, sie daher entweder klug auf dem Areal positioniert oder in größerer Zahl montiert werden müssen. Beides ist nicht ohne weiteres möglich, da die Router eine Stromversorgung benötigen und eben auch Aspekte des Denkmalschutzes bedacht werden wollen.

Bei der Begehung bekamen die Gäste einen anschaulichen Eindruck davon vermittelt, welchen Zweck das Freifunk-Projekt verfolgt. Uwe Stade nämlich, Vertreter des Vereins Freifunk Harz, hatte auf dem Parkplatz einen Freifunkrouter in seinem Auto aktiviert. „So hat die Grenzanlage für die Zeit der Besprechung im Umkreis von gut hundert Metern kostenfreies WLAN“, ließ Ruben Herm wissen.

Im Nachgang des Treffens legte Herm außerdem dar: „Während der Begehung konnte auch bereits das Gespräch mit verschiedenen Einwohnern geführt werden. Insgesamt haben zehn Haushalte – also zusätzlich zu den Immobilen der Gemeinde Hötensleben – ihre Bereitschaft bekundet, das Projekt durch eine Installation eines Freifunkrouters bei sich zu Hause zu unterstützen.“

Von solcher Bereitschaft, das hatten die AG und die Gemeinde von Anfang an betont, hänge es wesentlich ab, dass der Freifunk später auch in weiteren Teilen Hötenslebens, optimalerweise das ganze Dorf und die Ortsteile überspannend, etabliert werden kann. Ruben Herm dazu: „Von diesen barrierefreien und effektiven Hotspots profitiert nicht nur der eigene Haushalt durch eine bessere Signalstärke, sondern auch die Nachbarschaft, die es gilt miteinzubinden. In die bisherige Planung im Ort konnten die Ortsmitte um Gerichtstraße, Mühlenweg, Salzweg und Steinweg einbezogen werden. Wer ebenfalls mit diesem kostenfreien Angebot solidarisch seinen Ort und seine Mitbürger unterstützen möchte, kann sich gern bei mir melden. Nur so kann es gelingen, die gesamte Gemeinde digitaler und attraktiver zu gestalten.“

Kontakt – Ruben Herm, E-Mail:

 

Foto: Erörterten bei einem Rundgang die Freifunkoptionen in Hötensleben: René Müller (von links), Matthias Ohms, Ruben Herm, Dagmar Lohaus, Uwe Stade, Wulf Biallas und Horst Scheibel. Am Grenzdenkmal soll das offene WLAN-Netz auf jeden Fall verfügbar sein. Foto: AWO

 

Text: Ronny Schoof - Volksstimme

Weitere Informationen

Veröffentlichung

Hötensleben
Do, 25. März 2021

Bild zur Meldung

Weitere Meldungen