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Baulärm am Ort der letzten Ruhe: Hötensleben richtet neues Urnenfeld her

Die neue Urnengemeinschaftsanlage auf dem Hötensleber Friedhof nimmt seit dieser Woche Gestalt an. Bis sie aussieht wie geplant, werden noch einige Monate vergehen.

 

Die Gemeinde konnte sich letztlich mit dem vorliegenden Kompromiss arrangieren, der nun zur Ausführung kommt. Rückblick: Zu Jahresbeginn hatte sich der Gemeinderat mehrfach mit der Neugestaltung der „Grünen Wiese“ als Gemeinschaftsanlage für Urnengräber befassen müssen, weil der ursprünglich favorisierte Entwurf auf das Veto der Denkmalschutzbehörde stieß.

Eckig statt rund

Während Hötenslebens Gemeindevertreter für die vorgesehene Fläche geschwungene Linienführung und asymmetrische Gefüge präferierten, bestanden die Denkmalhüter auf Geradlinigkeit und eine eher strenge, geordnete Komposition. Der Grund: Hötenslebens 1856 angelegter Friedhof hat in seiner Gesamtheit den Status eines geschützten Kulturdenkmals inne, dessen geradlinige Gestaltung charakteristisch sei. Die geschwungenen Wege und die ungeordnete Verteilung der Grabfelder, so merkte die Denkmalbehörde zum Erstentwurf an, entsprächen nicht der formalen Grundstruktur und stellten eine Störung des Kulturdenkmals dar.

Also hat die Gemeinde im Gestaltungsplan aus Rundungen Ecken gemacht und auf rechte Winkel anstelle von Bögen umgestellt. „Wichtig war uns in erster Linie, dass es vorangeht, denn die Gräberkapazität auf der alten Anlage ist bald erschöpft“, so Bürgermeister Horst Scheibel. Außerdem sei die neu angestrebte Form der Gräberanordnung auch mit der Kompromisslösung gegeben. „Mit der neuen Urnenanlage geht auch eine Art neuer Friedhofskultur einher“, umschreibt es Scheibel und meint damit die quadratischen, bepflanzten Einzelsegmente, um die herum die Urnenplätze (16 pro Feld) gesetzt werden.

Fertigstellung erst 2022

Am Mittwoch nun haben die Arbeiten dazu auf dem Friedhof begonnen. „Das bedeutet für die nächste Zeit etwas Lärm- und Staubbelästigung. Dafür bitten wir um Verständnis“, so der Bürgermeister. Die Erdarbeiten mit Bagger und Rüttelplatte seien auf zwei Wochen ausgelegt. „Dabei entsteht das Grundgerüst mit den geschotterten Wegen und den Rändern“, so Scheibel. Die Gestaltung der Anlage (Landschaftsbau) werde im Anschluss noch bis Herbst fortlaufen. Mit der plangemäßen Fertigstellung rechnet Horst Scheibel erst 2022: „Insgesamt ist es ein Projekt, das in diesem Jahr nicht zu Ende zu führen ist.“

Zentraler Punkt wird ein Rondell mit Sitzgelegenheit. Von diesem führen vier Wege ab zu den Grabstellen. „Das ist so konzipiert, dass man nicht mehr über die Urnengräber hinweg laufen muss“, sagt Ratsmitglied Bernd Bassüner, der sich am Donnerstag zusammen mit dem Bürgermeister vor Ort ein Bild vom Verlauf der Erdarbeiten machte. Unisono mit Horst Scheibel ist auch Bassüner der Meinung, dass mit der neuen Gestaltungsstruktur, ob nun eckig oder rund, ein würdiger Ort der ewigen Ruhe entstehe: „Auch pietätvoller als die bisherige Grüne Wiese mit dem Gedenkstein vorn und den Grabstellen dahinter.“

 

Vorschaubild: Ein Bagger arbeitet derzeit die Wege und das zentrale Rondell heraus. Der Aushub wird größtenteils verwendet, um Unebenheiten auf der Fläche auszugleichen.

 

Text und Foto: Ronny Schoof - Volksstimme

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Veröffentlichung

Hötensleben
Sa, 19. Juni 2021

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