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16 Bäume: Einheitsallee am Grenzdenkmal in Hötensleben „eingebuddelt“

„Einheitsbuddeln“, unter dieser Überschrift wurden im Rahmen der Bundesratspräsidentschaft des Landes Sachsen-Anhalt am Grenzdenkmal in Hötensleben 16 Eichen gepflanzt – für jedes deutsche Bundesland ein Baum.

 

Mit einer symbolischen Pflanzaktion sollte die so entstandene Einheitsallee am Radwanderweg am 1. Oktober 2021 ihrer Bestimmung übergeben werden. Während der Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt und amtierender Bundesratspräsident Reiner Haseloff auf dem Parkplatz am Grenzdenkmal auf die Baumpaten wartete, nutzte er die Gelegenheit, sich über das Denkmal zu informieren. Zu den Anwesenden gehörten neben Bürgermeister Horst Scheibel und Gemeindevertretern unter anderem auch Verbandsgemeindebürgermeister Frank Frenkel sowie Harbkes Bürgermeister Werner Müller. Das Grenzdenkmal wird vom Grenzdenkmalverein Hötensleben betreut und ist seit 2004 Teil der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn in der Trägerschaft des Landes Sachsen-Anhalt. René Müller als Vorsitzender des Grenzdenkmalvereins wusste nicht nur viel über die Arbeit des Vereins, sondern auch über das Leben in Hötensleben während der deutschen Teilung zu berichten. „Die Grenze hier in Hötensleben wurde bereits neun Jahre vor Berlin geschlossen.“ Der Vereinschef wusste auch über das diesjährige Workcamp zu berichten. „Trotz Corona und der Absage einiger Teilnehmer war es eins der besten Camps.“ Die Jugendlichen haben dort nicht nur die Möglichkeit, sich über die deutsche Geschichte zu informieren, sondern tragen mit ihrer Arbeit auch aktiv zum Erhalt des Denkmals bei.

 

Nachdem der Bus mit den Einheitsbotschaftern eingetroffen war, machten sich alle bei strahlendem Sonnenschein auf den Weg zur neu geschaffenen Einheitsallee. Die Allee entstand am ehemaligen Bahndamm. Hier endete nach dem Krieg die Zugverbindung, und viele Menschen versuchten, an dieser Stelle durch den nahen Tagebau in den Westen zu flüchten. Sie führten oft Geld und Wertgegenstände für ein neues Leben mit sich und wurde darum nicht selten Opfer von Überfällen. An dieser historischen Stätte sollte die Allee entstehen.

Dort enthüllten Reiner Haseloff und die ehemalige Landtagspräsidentin Gabriele Brakebusch zunächst unter dem Beifall der Anwesenden ein Denkmal, das an das „Einheitsbuddeln“ erinnern soll. „Das Denkmal und vor allem die Bäume sind etwas für einen langen Zeitraum. Irgendwann kommen einige von Ihnen mit ihren Kindern oder Enkeln vorbei und können berichten, dass Sie bei dem historischen Moment dabei waren“, so Haseloff. Er freute sich sichtlich, dass er nun auch ein Denkmal hat, das an seine Bundsratspräsidentschaft erinnert und an einem historischen Ort für die Einheit Deutschlands steht.

Die Einheitsbotschafter als Vertreter der 16 Bundesländer hatten sich jeweils ihren Baum in der Allee ausgesucht und freuten sich auf den medienwirksamen symbolischen Spatenstich mit Sachsen-Anhalts Ministerpräsidenten, der an dieser Fotosession auch sichtlich Spaß hatte. Die Vertreter des Freistaates Sachsen tauften ihre Eiche kurzerhand „August, der Starke“.

 

Für Sachsen-Anhalt pflanzten Kirstin Knufmann und Falk Schuster symbolisch die Eiche. Doch wie wird man Baumpate und Einheitsbotschafter? Auf Initiative Sachsen-Anhalts hat jedes Bundesland zum Tag der Deutschen Einheit zwei Einheitsbotschafter ernannt. Es sind Bürgerinnen und Bürger, die beschreiben, was für sie Deutschland ist, was für sie die Deutsche Einheit bedeutet. Sie erzählen, welches Projekt, welche Familiengründung, welches Erlebnis ohne die Deutsche Einheit vielleicht nicht möglich gewesen wäre. Wie von Kirstin Knufmann und Falk Schuster zu erfahren war, wurden sie ausgewählt, weil sie für die Werte des Landes Sachsen-Anhalt stehen. Für beide ist Sachsen-Anhalt ihre Wahlheimat. Sie sind jung und verkörpern eine Aufbruchstimmung und ein neues Zeitalter. Während Falk Schuster ein Produktionsstudio für Animations- und Dokumentarfilme leitet, produziert Kirstin Knufmann mit ihrem Mann in Klötze innovative vegane Lebensmittel und weitere Produkte aus Algen.

 

Foto: Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff enthüllt zum „Tag der deutschen Einheit“ 2021 eine Stele auf dem Gelände des Grenzdenkmals in Hötensleben. Dort entstand auch eine „Einheitsallee“. 

 

Text und Foto: Andrea Höde - Volksstimme

 

 

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Veröffentlichung

Hötensleben
Di, 05. Oktober 2021

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