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Stationsbetrieb am Grenzdenkmal in Begleitung der Kultusminister

Länderübergreifendes Schülerprojekt erinnert an Mauerbau und Aussiedlung - Mehr als 200 Jugendliche aus sieben Schulen in Sachsen-Anhalt und Niedersachsen haben sich gestern an einem länderübergreifenden Projekttag am Hötensleber Grenzdenkmal beteiligt. Schüler vermittelten Schülern Geschichte.

 

Aus Magdeburg, Braunschweig und Helmstedt waren die Schülerbusse am Vormittag angereist. Der Projekttag war in Kooperation zwischen der Stiftung Gedenkstätten und der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen- Anhalt sowie dem Land Niedersachsen initiiert worden. Beteiligt: sieben Schulen und rund 200 Jungen und Mädchen, die allesamt der vereinten Bundesrepublik entstammen; für die die innerdeutsche Grenze also zu einer nie gekannten Vergangenheit gehört. Begrüßt wurden sie von den Kultusministern beider Länder, Stephan Dorgerloh (SPD/Sachsen-Anhalt) und Bernd Althusmann (CDU/Niedersachsen), sowie dem Direktor der Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt, Dr. Kai Langer. Dorgerloh rief die jungen Leute zur Auseinandersetzung mit der deutsch-deutschen Geschichte auf. Eine jüngst veröffentlichte Studie unter Jugendlichen habe im Hinblick auf Geschichtsinteresse und - kenntnisse bedenkliche Ergebnisse zutage gefördert. „Ich bin froh, dass wir hier nicht wie an allen anderen Stellen die Grenze einfach abgerissen, sondern sich Menschen um den Erhalt für die Nachwelt bemüht haben. Das ist wichtig, um Geschichte zu erfahren – und ich freue mich, dass wir das heute gemeinsam machen“, sagte Dorgerloh. Sein niedersächsischer Amtskollege ergänzte: „Euch als Schüler aus einem geeinten friedlichen Deutschland zu begrüßen, ist heute keine Selbstverständlichkeit.“ Das wurde auch bei der folgenden Führung deutlich, die von Schülern stationsartig entlang des Grenzdenkmals absolviert wurde. Ausgewählte Jugendliche hatten sich dafür im Vorfeld zu Experten für das Grenzdenkmal qualifizieren lassen, konnten ihren Alterskameraden somit auch hintergründig erklären, welcher Zweck, welche Funktion und auch welche Schrecken mit dem Todesstreifen speziell und mit der Ausgrenzung von Menschen allgemein verbunden sind. Der 16-jährige Fabian Vermum aus Braunschweig spannte an „seiner“ Station, dem Stacheldrahtglobus der aktuellen Kunstinstallation „Aktion Ungeziefer“, den Bogen aus der deutschen Historie herüber zu den ähnlich gelagerten Auseinandersetzungen der Gegenwart. Der junge Mann beeindruckte dabei auch durch einen fundierten Dialog mit Minister Stephan Dorgerloh. Im zweiten Teil des Projekts führten die Schüler Gespräche mit Zeitzeugen und Experten in der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn und folgten der Empfehlung von Kai Langer: „Nutzt diese Gelegenheit mit den Zeitzeugen, es gibt kaum intensivere Begegnungen mit dem Thema!“ Langer erklärte weiter: „Mit diesem Schülerprojekttag wollen die beiden Bundesländer an den Ausbau der innerdeutschen Grenze und die ersten Zwangsaussiedlungen vor 60 Jahren erinnern. Er zählt zu der entsprechenden Veranstaltungsreihe.“ Diese war im Mai mit einer offiziellen Zeremonie am Grenzdenkmal Hötensleben eröffnet worden.

 

Foto: Eine Welt aus Stacheldraht: An der Kunstinstallation „Aktion Ungeziefer“ sprachen Kultusminister Stephan Dorgerloh (links) und Stiftungsleiter Kai Langer (rechts) mit den Schülern über Grenzgeschichte, Schicksale und aktuelles Geschehen.

 

Text und Foto: Ronny Schoof - Volksstimme

 

 

Weitere Informationen

Veröffentlichung

Hötensleben
Di, 17. Juli 2012

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