Berauschend märchenhafter Theatertraum
Hötensleber Laienspielgruppe empfängt viel Lob nach der Premiere und sieht sich zur Fortsetzung bestärkt - Eine Premiere, die den Mitwirkenden wie den Zuschauern Appetit auf mehr gemacht hat, ist der Hötensleber Laienspielgruppe um Theaterpä-dagogin Rimma Chibaeva am Sonntag gelungen. Wie schon beim Weihnachtsoratorium war die Bartholomäuskirche beim selbst geschriebenen Märchenspiel restlos besetzt und das Publikum begeistert.
Aschenputtel, Rotkäppchen, Pinocchio und der gestiefelte Kater - alle fröhlich vereint beim "Traum vom Weihnachtsfest", dem Premierenstück, das von Rimma Chibaeva zunächst auf Russisch verfasst, dann übersetzt, verfeinert und geprobt wurde. Eifrig geprobt. "Bis hin zum Stress, denn als Theaterpädagogin und gestandene Schauspielerin hat Rimma durchaus hohe Ansprüche", verriet Dieter Buchwald nach der Aufführung, um gleichwohl einzuräumen: "Das hatte schon alles seine Richtigkeit und hat sich auf jeden Fall gelohnt."
Es soll nicht der letzte Bühnenstreich für die Hötensleber gewesen sein. Vom Publikum gewollt und in Rimmas Gedanken reifend, könne man sich "bestimmt schon aufs nächste Stück freuen", kündigt Dieter Buchwald an. "Die Reaktionen sind doch eindeutig, und wir stehen ja auch erst am Anfang." Personelle Verstärkung ist dabei immer willkommen. Wie sie zum Beispiel in Person von Ruheständler Volker Limburg eines Tages auf der Matte stand. Er hatte aus der Volksstimme von dem Theaterprojekt erfahren und den Weg von Dreileben nach Hötensleben nicht gescheut. "Er hatte großes Interesse daran und wollte es einfach mal ausprobieren", verrät Ehefrau Annegret, die am Sonntag unter den rund 200 Zuschauern war und nicht nur ihren Gatten als prächtig gewandeten gestiefelten Kater, sondern auch die Tochter in Aktion erlebte. "Das sind doch äußerst positive Begleiterscheinungen", meint Buchwald und zählt die an der Hötensleber Grundschule ins Leben gerufene Theatergruppe ebenso dazu. So stellt sich nicht die Frage, ob sich der Vorhang wieder öffnet, sondern lediglich, wann.
Vorschau-Foto: Märchenbühne vor der Barockpracht: Eine Kulisse war gar nicht nötig, weil die Bartholomäuskirche schon von Haus aus märchenhaft ausgestattet ist.
Text und Foto: Ronny Schoof - Volksstimme
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